Hintergrund
Das schleswig-holsteinische Rote Kreuz betreibt eine der ältesten Rettungsdienstschule Deutschlands. Schon seit mehreren Jahrzehnten bildet das DRK Menschen für die Hilfe bei Unglücksfällen aus und fort. Die Aktivitäten begannen lange bevor es einen organisierten und gesetzlich geregelten Rettungsdienst gab. Nachfolgend können Sie ein paar Einzelheiten zur Historie der DRK-Rettungsdienstschule Schleswig-Holstein nachlesen.
1952
Das Deutsche Rote Kreuz gründet seine Landesschule in Schleswig-Holstein. Erster Standort der Schule ist Schacht-Audorf. Inhaltliche Schwerpunkte der Arbeit sind Erste Hilfe und Katastrophenschutz.
1962
Der Schulbetrieb wird auf das Gelände des DRK-Hilfszuges in Bellin am Selenter See verlegt.
1969
Die DRK-Landesschule führt im Auftrag des Sozialministeriums den ersten Modell-Lehrgang zum "Transportsanitäter" für Helfer im Rettungsdienst durch. Dies war der erste Versuch einer beruflichen Qualifizierung im Rettungsdienst.
1977
Nachdem der Erlass eines "Rettungssanitätergesetzes" auf Bundesebene gescheitert ist, veröffentlicht der Bund-Länder-Ausschuss Rettungswesen die Empfehlungen zur Ausbildung von Rettungssanitätern, das sogenannte "520-Stunden-Programm".
1978
Die DRK-Schule führt den ersten Rettungssanitäter-Lehrgang nach den neuen Empfehlungen durch. Zugleich kann in diesem Jahr der 10.000 Teilnehmer begrüßt werden.
1989
Der Bundestag verabschiedet das "Gesetz über den Beruf der Rettungsassistentin und des Rettungsassistenten (Rettungsassistentengesetz - RettAssG)" und schafft damit das erste gesetzlich geregelte Berufsbild für den Rettungsdienst.
1990
Die DRK-Landesschule Schleswig-Holstein wird von der zuständigen Behörde als erste Rettungsassistentenschule im gesamten norddeutschen Raum zugelassen.
2000
Aus wirtschaftlichen Gründen wird der Standort Bellin aufgegeben und die rettungsdienstliche Aus- und Fortbildung zunächst nach Kiel und dann nach Lübeck verlagert.
2004
Um eine engere Verknüpfung mit dem operativen Rettungsdienst zu schaffen, übernimmt der DRK-Kreisverband Lübeck e.V. den Betrieb der Rettungsdienstschule vom Landesverband.
2010
Für eine weitere Intensivierung der Beziehungen zwischen dem operativen Rettungsdienst und der Rettungsdienstschule wird diese in eine GmbH überführt. Eigentümer und Betreiber der Rettungsdienstschule sind damit nun alle DRK-Kreisverbände Schleswig-Holsteins, die selbst Rettungsdienst betreiben.
Die Schule soll verstärkt für eine qualitativ hochwertige Aus- und Fortbildung im Rettungsdienst genutzt werden.
2014
Mit dem Inkrafttreten des Notfallsanitätergesetzes (NotSanG) wird die Berufsausbildung für den Rettungsdienst grundlegend reformiert. Die erste Klasse mit Auszubildenden für das neue Berufsbild "Notfallsanitäter*in" startet am 1. August in ihre nun dreijährige Ausbildung.
2018
Die DRK-Rettungsdienstschule Schleswig-Holstein erhält im Rahmen einer Ausschreibung den Zuschlag, zukünftig alle Polizistinnen und Polizisten des Landes in taktischer Erster Hilfe auszubildenden. Ab 2019 werden jährlich fast 3.500 Beamtinnen und Beamte in ganz Schleswig-Holstein geschult. Hinzu kommen weitere Schulungen für spezialisierte Einheiten der Polizei. Für diese Aufgabe wird ein eigenes Ausbildungsteam für taktische Notfallmedizin gebildet.
2020
Für eine bessere Durchführung der Notfallsanitäter*innen-Ausbildung im Norden Schleswig-Holsteins wird eine Zweigstelle in Schleswig eröffnet. Kernaufgabe ist die schulische Ausbildung von Notfallsanitäter*innen aus den Kreisen Nordfriesland, Schleswig-Flensburg und der Stadt Flensburg.